The House of the Dead
Sega – 1996
Genre: Automat: Spieler: Anschaffung: Zustand:
Shooter Sega 1 oder 2 2008 in Ausstellung
Spielprinzip

Bis zu zwei Spieler gleichzeitig schlüpfen in die Rolle von zwei US-Agenten, welche in insgesamt vier Kapiteln das geheimnisvolle Verschwinden von Personen rund um ein altes Herrenhaus erforschen sollen. Bei ihren Recherchen treffen sie sehr schnell auf eine Horde von feindseligen Zombies, welche die Agenten angreifen und mit gezielten Pistolenschüssen ausgeschaltet werden müssen. Die am Automaten befestigten Plastikpistolen haben begrenzte Magazine und müssen regelmäßig durch einen Schuß in die Luft aufgeladen werden. Während des Spiels treffen die Agenten auf Wissenschaftler und unbeteiligte Passanten, welche vor den Zombies gerettet werden müssen. Ein versehentlicher Treffer führt ebenso wie ein erfolgreicher Angriff der Zombies zum Verlust von Lebensenergie. Ist diese vollständig aufgebraucht, so endet das Spiel, falls es nicht durch Münzeinwurf verlängert wird. Die Interaktion der Spieler mit der Spielwelt beschränkt sich auf das Auslösen der Pistolen. Die Bewegung der Agenten von einer Spielsituation zur nächsten erfolgt vollautomatisch, die Auswahl und Reihenfolge der Stationen hängt aber vom Treffererfolg des Spielers ab. Auch das dargestellte Spielende wird vom Spielgeschehen bestimmt.

Technik

Der Automat verwendet ein Sega Arcade-System Model 2, welches erstmals texturierte Polygone unterstützte und auch in den Sega-Automaten Daytona USA und Virtua Fighter 2 eingesetzt wurde. Der Hauptprozessor des Boards stammt von Intel und wird mit 25 Mhz getaktet, der Sound wird von einem Motorola 68000 sowie zwei proprietären Sega-Prozessoren erzeugt. Das voluminöse Gehäuse beherbergt einen 25-Zoll-Monitor, auf den die Spieler über einen Spiegel schauen.

Hintergrund

The House of the Dead ist ein typischer Vertreter eines "modernen" Automaten, bei dem nicht nur das Spiel an sich, sondern auch das Spielerlebnis eine wichtige Rolle spielt. Nachdem die Videospielkonsolen technisch aufholten und ihren großen Automaten-Brüdern in den Spielhallen den Rang abzulaufen begannen mußte sich die Industrie etwas Neues einfallen lassen, um die Attraktivität der Spielhalle zu erhalten. So setzten die Automatenhersteller zunehmend auf aufwendig gestaltete Großautomaten mit ungewöhnlichen Eingabegeräten, deren Spielprinzip sich nur mit Abstrichen auf Spielkonsolen im heimischen Wohnzimmer übertragen ließen. In Deutschland kam dieser Schritt jedoch zu spät, da bereits 1985 mit dem Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit der Zug für die Spielhallen ein für allemal abgefahren war. In den Folgejahren veröffentlichte Sega drei Nachfolge-Automaten sowie diverse Adaptionen für Spielkonsolen, von denen manche in Deutschland indiziert wurden. Unbedingt spielenswert ist jedoch das unkonventionelle Typing of the Dead, welches als Lernspiel das 10-Finger-Tippen trainiert, indem die Pistole kurzerhand durch eine Schreibmaschinen-Tastatur ersetzt wurde. Das Grauen fand 2003 seinen Höhepunkt, als eine Kinoverfilmung unter der Regie von Uwe Boll entstand.