Killer Instinct
Rare – 1994
Genre: Automat: Spieler: Anschaffung: Zustand:
Beat 'em Up Midway 1 bis 2 2008 in Ausstellung
Spielprinzip

Killer Instinct ist ein genre-typisches Prügelspiel der 90er Jahre, wenngleich technisch herausragend. Zu Beginn des Kampfes wählt der Spieler zunächst eine der zehn unterschiedlichen Spielfiguren aus. In mehreren Runden gilt es dann, mit verschiedenen Angriffs- und Verteidigungskombinationen dem Gegner sämtliche Lebensenergie zu entziehen. Die Attacken der Kämpfer orientieren sich dabei sehr stark am wohl bekanntesten Vertreter des Genres, Street Fighter, greifen aber auch die "Finishing Moves" von Mortal Kombat auf. Zu den spielerischen Neuerungen von Killer Instinct gehören neben den doppelten Energiebalken vor allem die Fortentwicklung des Angriffskombo-Systems durch automatische Kombinationen und Kombinations-Breaker.

Technik

Der Automat verwendet nicht die übliche Midway-Hardware, sondern basiert auf einer R4600 RISC-CPU von MIPS. Die Figuren werden über einen 8-Wege-Joystick und 6 Knöpfe pro Spieler gesteuert. Die einzelnen Bewegungsphasen der Figuren und die dreidimensionalen Szenenhintergründe werden nicht in Echtzeit vom Automat erzeugt, sondern wurden auf SGI-Workstations aus dreidimensionalen Modellen als zweidimensionale Bitmap-Grafiken vorberechnet. Während des Spiels wird je nach Position der Spielfigur nur noch das passende vorberechnete Bild eingeblendet, wodurch sich der Eindruck einer echten dreidimensionalen Szene ergibt. Um die dadurch entstehenden Datenmengen speichern zu können verwendete Killer Instinct als erster Automat eine interne Festplatte (mit 120 MB Kapazität) als Ergänzung zu den konventionellen ROM-Speichern. Durch diesen Trick war es möglich, eine der Konkurrenz deutlich überlegende Grafik darzustellen.

Hintergrund

Mit Mortal Kombat und der Street-Fighter-Serie wurde es zunehmend üblich, auch Prügelspiele mit einer mehr oder weniger sinnvollen Hintergrundgeschichte dramaturgisch in Szene zu setzen. In Killer Instinct veranstaltet die Megafirma Ultratech das namensgebende Tournier "Killer Instinct", in der menschliche Kämpfer, künstlich erschaffene Lebensformen und sogar extra-dimensionale Wesen ihre Kräfte messen. Killer Instinct ist einer von vier Automaten, die von der britischen Firma Rare in Zusammenarbeit mit Nintendo entwickelt wurde. Während Nintendo schon in der Vergangenheit Arcade-Automaten wie etwa Donkey Kong vertrieb machte sich die 1982 gegründete Rare vor allem als Entwickler innovativer und hochwertiger Spiele für Heimcomputer und Videospielkonsolen einen Namen. Im Jahr der Veröffentlichung von Killer Instinct vereinbarte Rare ein Exklusiv-Entwicklungsabkommen mit Nintendo, welches bis zur Übernahme von Rare durch Microsoft im Jahr 2002 bestand. Herstellung und Vertrieb des Killer-Instinct-Automaten übernahm Midway, die mit Mortal Kombat bereits ein sehr ähnliches Spiel im Programm hatten. Killer Instinct warb im selbstlaufenden Attract Mode damit, ebenfalls auf der bald zu erscheinenden "Ultra 64"-Hardware von Nintendo veröffentlicht zu werden. Tatsächlich wurde aus diesem lange angekündigten Nachfolger des in den Jahre gekommenen SNES dann die Nintendo-64-Konsole, für die 1996 eine Adaption des Nachfolge-Automaten Killer Instinct 2 als Killer Instinct Gold veröffentlicht wurde. Dank der damals leistungsfähigsten Konsolen-Hardware konnte Killer Instinct Gold neben dem Arcade-Original durchaus bestehen, auch wenn aufgrund des beschränkten Speicherplatzes der N64-Module die markanten vorberechneten Grafiken durch grobe, in Echtzeit berechnete Polygonmodelle ersetzt werden mußten.