Gotcha
Atari – 1973
Genre: Automat: Spieler: Anschaffung: Zustand:
Labyrinth Atari 2 2010 in Mitgliederbereich
Spielprinzip

Das Spiel Gotcha (engl. für "Hab dich!") ist eine elektronische Version des Fangen-Spiels, bei der sich zwei Spieler durch ein veränderliches Labyrinth verfolgen. Das Rechteck des ersten Spielers übernimmt dabei die Rolle des Verfolgers, der das Kreuz des zweiten Spielers fangen muß. Damit dies nicht zu einfach wird verändern sich die Wände des Labyrinths kontinuierlich nach dem Zufallsprinzip. Zur akustischen Untermalung der Jagd erzeugt der Automat einen Piepton, dessen Frequenz mit abnehmender Entfernung der beiden Spieler zunimmt und so die Spannung erhöht. Für jeden erfolgreichen Fang erhält der erste Spieler einen Punkt, und die Jagd beginnt erneut. Eine Revanche mit vertauschten Rollen erfordert jedoch ein neues Spiel.

Technik

Der Automat besitzt noch keinen Mikroprozessor, sondern ist aus diskreten Logik-Bausteinen aufgebaut. Das Bild wird auf einem Schwarz-Weiß-Monitor ohne Farbfolien dargestellt. Zur Steuerung der Spielfiguren verwendet das Spiel zwei Joysticks. Frühe Versionen des Automaten versteckten diese Steuerknüppel unter rosafarbenen Plastikkappen, welche in die gewünschte Richtung gedrückt werden mußten.

Hintergrund

Gotcha wurde vom Atari-Ingenieur Alan Alcorn entwickelt und ist nach Pong und Space Race das dritte von Atari veröffentlichte Automaten-Spiel. Trotz des relativ simplen Spielprinzips war der Automat in der noch immer von Pong-Klonen dominierten Spielewelt außergewöhnlich. Zwar fand sich das Prinzip des Fangen-Spiels bereits in der frühen Brown Box, dem Prototyp der ersten Spiele-Konsole Odyssee, doch erst das veränderliche Labyrinth macht die Idee überhaupt spielenswert. Berühmtheit erlangte Gotcha letztendlich nicht wegen seines Spielprinzips, sondern wegen seiner - teilweise als sexistisch empfundenen - Eingabegeräte. In der Original-Version des Automaten waren die Joysticks durch rosafarbene Plastikkappen verdeckt, welche die Spieler in die gewünschte Richtung drücken mußten. Schnell wurde Gotcha als das Möpse-Spiel ("Boob Game") bekannt. Diese Provokation war sicherlich gewollt, wie auch der leicht anzügliche Werbeprospekt des Automaten verdeutlicht. Trotz des neuen Spielerlebnisses war Gotcha wie auch sein Vorgänger Space Race kommerziell weniger erfolgreich, so daß sich Atari zeitweise sogar wieder auf die Weiterentwicklung des Pong-Spielprinzips konzentrierte. Erst der Nachfolger Gran Trak 10 sollte sich wieder blendend verkaufen, aufgrund eines Fehlers in Ataris Buchhaltung allerdings unterhalb der Produktionskosten.